Der/die Übersetzer/in bzw. Dolmetscher/in ist ein Sprachprofi, der Texte oder Gespräche aus einer Fremdsprache (Ausgangssprache) in seine Muttersprache (Zielsprache) überträgt und dabei sowohl auf die Korrektheit als auch auf die Textflüssigkeit achtet. Er/sie kann fest angestellt oder freiberuflich (Freelancer) tätig sein. Wir wird man Übersetzer/in bzw. Dolmetscher/in? Hier finden Sie Informationen über die Aufgaben, die notwendige Ausbildung, das Gehalt usw.

BERUFSAUFGABEN: ÜBERSETZER/IN BZW. DOLMETSCHER/IN

Die allgemeine Berufsbezeichnung Übersetzer/in bzw. Dolmetscher/in wird oft für mehrere Sprachberufe verwendet. Sie umfasst sehr unterschiedliche Fachrichtungen: • Fachübersetzer/innen kommen in der Regel aus einem bestimmten Sektor (Industrie, Medizin, Recht) und übersetzen Dokumente im Zusammenhang mit seinem Tätigkeitsbereich. Sie haben eine zweifache Kompetenz. • Literaturübersetzer/innen arbeiten für einen Verlag, mit dem sie einen Vertrag für das Übersetzen eines bestimmten Werks abschließen. Da sie als Autoren betrachtet werden, erhalten sie eine Beteiligung am Verkauf des übersetzten Werks. • AV-Übersetzer/innen oder audiovisuelle Übersetzer/innen erstellen die Synchrontexte und Untertitel von Spielfilmen, TV-Serien oder Dokumentarfilmen. Sie müssen bei ihrer Arbeit zahlreiche technische Rahmenbedingungen beachten (Geschwindigkeit der Untertitel, Synchronisation usw.). Sie beziehen ebenfalls Tantiemen. • Softwarelokalisierer/innen sind auf die Übersetzung im Computer- und Multimediabereich spezialisiert. Sie übersetzen den Inhalt von Softwareprogrammen, Videospielen oder Websites und passen sie den örtlichen Gegebenenheiten des Ziellandes an. • Beeidigte Übersetzer/innen haben eine Ermächtigung der Justizbehörde erhalten. Sie alleine sind befugt, bestimmte Dokumente zu übersetzen (Ausweispapiere, Personenstandsurkunden, Gerichtsurteile). Ihre Übersetzungen haben Rechtskraft. • Konferenzdolmetscher/innen besorgen die mündliche simultane oder konsekutive Übersetzung eines von einem Redner gesprochenen Texts (internationale Konferenzen, geschäftliche Sitzungen, Gerichtsverhandlungen usw.). Übersetzer/innen und Dolmetscher/innen üben ihren Beruf manchmal im Angestelltenverhältnis (internationale Organisationen, Übersetzungsagenturen, große Unternehmen) innerhalb eines Übersetzerpools aus. In den meisten Fällen aber sind sie freiberuflich tätigt. Sie verbringen einen nicht unerheblichen Teil ihrer Zeit mit geschäftlichen Aufgaben, wie Akquise, Networking, Verhandlung, Fakturierung usw.

WIE WIRD MAN ÜBERSETZER/IN BZW. DOLMETSCHER/IN? ERFORDERLICHE QUALITÄTEN

Neben einer eingehenden Kenntnis von mindestens zwei Fremdsprachen benötigt der Übersetzer eine hervorragende Beherrschung seiner Muttersprache, um präzise und fließende Übersetzungen anzufertigen, in denen selbst die kleinsten Nuancen des Ausgangstextes wiedergegeben werden. Er muss gewissenhaft und mit hohem Anspruch arbeiten und eine gewisse Neugier mitbringen (gegebenenfalls muss er Nachforschungen anstellen, um seine Kenntnisse in einem bestimmten Bereich zu vertiefen). Er muss auch in der Lage sein, die Präsentation der bereitgestellten Dokumente zu beachten und mit einem CAT-Tool (computergestützte Übersetzung) zu arbeiten. Außerdem muss der freiberufliche Übersetzer vielseitig und reaktionsschnell sein und seine Arbeit entsprechend den Umständen organisieren können (auftragsstarke und auftragsschwache Zeiten).

ÜBERSETZER/IN BZW. DOLMETSCHER/IN: KARRIERE/AUFSTIEGSMÖGLICHKEITEN:

Einige bikulturelle Autodidakten schaffen es mit großem Akquiseaufwand, für Agenturen im Ausland zu arbeiten. Jedoch ist es selbst mit einem Master-Abschluss nicht einfach, in diesem Beruf Fuß zu fassen. Sowohl für Inhouse-Übersetzer als auch für  freiberufliche Übersetzer verlangen die Agenturen in der Regel zwei Jahre Berufserfahrung. Daher ist es für die jungen Übersetzer auf jeden Fall von Interesse, während des Studiums ehrenamtliche Übersetzungen anzufertigen. Erfahrene Übersetzer arbeiten oft auch als Lektor. Anschließend können sie Projektmanager in einer Übersetzungsagentur werden oder sich dem Beruf des Terminologen zuwenden. Sie können auch beeidigter Übersetzer werden, indem sie am Landgericht des Wohnorts einen entsprechenden Antrag stellen.

MONATLICHES BRUTTOGEHALT FÜR BERUFSANFÄNGER:

1900 €

WIE WIRD MAN ÜBERSETZER/IN BZW. DOLMETSCHER/IN? ERFORDERLICHE AUSBILDUNG

Dolmetscher/in bzw. Übersetzer/in ist eine landesrechtlich geregelte schulische Ausbildung an Fachakademien, die 3 Jahre dauert. Darüber hinaus gibt es Ausbildungen unterschiedlicher Dauer, die nach internen Regelungen der jeweiligen Bildungsträger durchgeführt werden und auf die staatliche Prüfung zum Dolmetscher/zur Dolmetscherin bzw. zum Übersetzer/zur Übersetzerin vorbereiten.  Daneben besteht die Möglichkeit, eine Weiterbildung zum Dolmetscher bzw. Übersetzer/zur Dolmetscherin bzw. Übersetzerin zu absolvieren oder Dolmetschen, Übersetzen an Hochschulen zu studieren und mit einem Bachelor of Art oder Master of Art abzuschließen.


Nähere Informationen und die Adressen der Ausbildungseinrichtungen finden Sie auf der Website des Bundesverbands der Übersetzer und Dolmetscher (BDÜ) unter http://www.bdue.de/der-beruf/wege-zum-beruf/.

BERUFSSITUATION / KONTEXT DES ÜBERSETZER-/DOLMETSCHERBERUFS

Zwar steigt der Bedarf an Übersetzungen konstant, aber die Anzahl der Übersetzer auf dem Markt ebenfalls und die Übersetzungsagenturen erhalten täglich Dutzende von Bewerbungen. Sie stellen relativ wenig Inhouse-Übersetzer ein und bevorzugen in der Regel die Arbeit mit freiberuflichen Übersetzern. Wenn Sie den Übersetzerberuf in einer Festanstellung ausüben möchten, finden Sie Stellen bei internationalen Organisationenaudiovisuellen Produktionsfirmen, internationalen Konzernen und Verlagen. Wenn Sie freiberufliche/r Übersetzer/in werden möchten, müssen Sie sich ein Netzwerk schaffen und einen nicht unerheblichen Teil Ihrer Zeit für die Akquise verwenden. Und schließlich müssen Sie flexibel sein und sich an einen unregelmäßigen Arbeitsrhythmus gewöhnen (dringende Übersetzungen, auftragsstarke Zeiten oder im Gegenteil Zeiten mit sehr wenig Aufträgen).

Quelle: Berufsbeschreibung von „Le Parisien-étudiant“